KINTSUGI & KUSAKI-ZOME
GESTALTUNG IM EINKLANG MIT NATUR UND ZEIT
„Kusaki-zome 草木染め“ ist eine japanische Färbemethode, bei der natürliche und alltägliche Materialien wie Blumen, Kräuter, Gemüseschalen, Kaffeesatz und Teesatz zum Färben von Stoffen verwendet werden. Der Begriff selbst bedeutet „Pflanzenfärben“, und dieser alte Brauch ist tief im kulturellen Erbe Japans verwurzelt.
Wie Kintsugi hat auch Kusaki-Zome eine tiefe Verbundenheit zu langsamer Herstellung und einem bewussten Umgang mit Material. Beide Methoden würdigen das Vorhandene, statt es zu überdecken, und daraus entsteht Wert nicht durch Perfektion, sondern durch Aufmerksamkeit für das, was bereits vorhanden ist.
EVA LENZ-COLLIER
Kintsugi
Eva Lenz-Collier hat ihre Wurzeln in bildender Kunst und Grafikdesign. Ihre lange Liebe zu japanischem Design fand im Kintsugi eine Würdigung des Vergänglichen und des Imperfekten, die die traditionelle Reparaturtechnik zu ihrem Hauptberuf machte. Neben Reparatur und Workshops erschafft sie aus Scherben unterschiedlicher Herkunft eine eigene Kollektion von Kintsugi-Objekten.
Yurika Saito ist eine Textil- und bildende Künstlerin aus Japan, die in Berlin lebt. Sie schafft textilbasierte Werke, die Verbindungen zwischen Natur, Menschen und Alltag erforschen.
Im Rahmen ihres Projekts „Living Dyeing” sammelt sie gebrauchte Teeblätter aus Berliner Restaurants und verwandelt sie in natürliche Farbstoffe.
DIE VERBINDUNG: LANDSCHAFTEN AUS TEE, ROST UND GOLD
Jedes Textil wurde mit Rost und wiederverwendeten Teeblättern gefärbt, die von der Teesommelière Kwok Ying von Beuningen in Berlin gesammelt wurden.
Mit der Zeit dringt der Rost langsam in die Fasern ein und reagiert mit den Tanninen des Tees – so entstehen einzigartige Farben und Muster, die nicht reproduzierbar sind.
Die Kombinationen aus Kintsugi-Objekt und Textil wurden von den Künstlerinnen gemeinsam ausgewählt. In der Abstimmung von Form und Farbe - sowohl der Stoffe als auch der Keramikscherben - entsteht ein Bild, in das die Linien der Brüche einen letzten Pinselstrich setzen.
