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Von Bruchware zu Kintsugi-Schätzen: Eine Reise der Keramik

Wie schon in meinem ersten Artikel über Bruchware berichtet, handelt es sich bei Bruchware um Produkte mit Fehlstellen oder zerbrochene Produkte, die auf unterschiedlichste Weise entstehen. Ein Teil dieser Bruchware geht bereits in den Produktionsstätten zu Bruch, doch ein weiterer Teil entsteht erst während des Transports zum Händler. Online-Shops wie Japanwelt oder Läden wie der Tee Kontor Kiel beziehen ihre Waren direkt aus Japan, um ihren Kundinnen und Kunden ein erlesenes Sortiment an handgefertigter Keramik und anderen traditionellen Produkten anzubieten.


Ein Karton mit sorgfältig verpackter, aber teilweise beschädigter Keramik. Mehrere Schalen, Tassen und Teller, teils mit Klebeband fixiert, liegen zwischen Papier- und Luftpolsterverpackungen. Die Aufnahme zeigt den Moment, in dem Bruchware eintrifft – ein Zwischenstadium, bevor sie durch Kintsugi zu neuem Leben erweckt wird.
Bruchware von Japanwelt

Trotz sorgfältiger Verpackung bleibt es nicht aus, dass einige Stücke den langen Transportweg nicht unversehrt überstehen. Die Händler sind gegen solche Verluste zwar versichert, aber es bleibt dennoch schade um jedes einzelne Stück, das zu Bruch geht.


Mit dem Team von Japanwelt verbindet mich eine besondere Kooperation, die im Jahr 2020 begann: Auf einem Japanmarkt in Berlin, an dem ich als Ausstellerin teilnahm, lernte ich die Betreiber kennen. Seitdem hat sich eine beständige Zusammenarbeit entwickelt, die mir immer wieder besondere Stücke für meine Kollektionen und Workshops beschert.


Ein stilvoll arrangierter Kintsugi-Messestand mit reparierter Keramik, Werkzeugen und Informationsmaterial. Auf schwarzem Tuch präsentieren sich kunstvoll mit Goldlack geflickte Schalen, Teller und Teekannen. Eine Pflanze und ein Wandbehang mit Kintsugi-Motiv rahmen die Szene, die die Ästhetik der japanischen Reparaturkunst betont.
Stand auf dem Japanmarkt 2021

Japanwelt wurde 2004 von Gunar Fenner gegründet und hat sich seitdem zu einem der bekanntesten Onlineshops für japanische Wohn- und Lebenskultur im deutschsprachigen Raum entwickelt. Viele der angebotenen Produkte stammen aus kleinen Manufakturen in Japan und werden dort in traditioneller Handarbeit gefertigt. Neben diesen arbeitet Japanwelt auch mit etablierten japanischen Lieferanten zusammen, die auf eine lange Handwerksgeschichte zurückblicken können.



Neben dem Verkauf von Produkten engagiert sich Japanwelt auch in der Community rund um japanische Kultur. Das Unternehmen ist regelmäßig auf Veranstaltungen wie dem Main Matsuri oder der Connichi vertreten, wo ein Austausch mit Interessierten stattfindet. Zudem bietet der Japanwelt-Blog verschiedene Artikel zu Japan, darunter Reiseberichte, kulturelle Hintergründe und Themen aus Geschichte, Religion und Philosophie.



Dieses Jahr habe ich noch weitere Händler um zerbrochene Schätze gebeten und harre gespannt der Scherben, die mich erreichen und in Kintsugi-Wunderwerke verwandelt werden wollen. Jedes Stück, das seinen Weg in meine Werkstatt findet, erzählt eine Geschichte. Und mit Kintsugi bekommt es nicht nur eine zweite Chance, sondern entfaltet sich zu einem besonderen Unikat.


 

Kintsugi-Stücke aus der Kollektion Takara, Scherben von Japanwelt:






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